Die Preisträger des Leichtbaupreises 2022 stehen fest.
Für den Leichtbaupreis 2022 wurden sieben Arbeiten verschiedener Hochschulen aus Deutschland und Österreich eingereicht. Vertreten waren die Studiengänge Architektur und Bauingenieurwesen.
Die Jury, bestehend aus Prof. Dipl.-Ing. Stefan Schäfer, Prof. Dipl.-Ing. Benno Bauer, David Nigl M.Sc., prüfte und beurteilte die für den Leichtbaupreis 2022 eingereichten Arbeiten.
Alle Arbeiten überzeugen durch ästhetisch ansprechende Umsetzungen von Leichtbaugedanken auf einem hohen Niveau. Jedoch konnten bei allen Arbeiten auch Einwände oder gewisse Unschärfen in der Ausarbeitung gefunden werden.
Die Preissumme für die Anerkennungen betrug jeweils 600 €.
Anerkennungen Stuttgarter Leichtbaupreis 2022:
„[Design For] Robotic Assembly of Segmented Timber Structures“ – Bearbeiter*innen: Anastasia Malafey, Ekin Sila Sahin und Anand Shah – Betreuer: Prof. Jan Knippers, Prof. Achim Menges, Simon Bechert und Mathias Maierhofer – Universität Stuttgart
Das gesteckte Ziel, ein neuartiges robotergestütztes System für den Zusammenbau von leichten, modularen Holzkonstruktionen zu entwickeln, kann als erfüllt betrachtet werden. Vorhandene Schwächen überwiegen nicht, so dass die erbrachte Leistung eine Anerkennung zum Stuttgarter Leichtbaupreis 2022 verdient
„Pappbrücke Schwebende Bank“ – Bearbeiter*innen: Ksenia Gioeva, Jana Merz, Julia Saggese, Baran Temizel und Zhuxin Xian – Betreuer: Prof. Architekt Stefan Schäfer und Nikola Bisevac – TU Darmstadt
Die Jury erkennt an, dass die vorgestellte Konstruktion aus Pappkarton mit speziell gefertigten Fügeelementen und einer Stahlverspannung ein interessantes System darstellt, welches einlädt, tiefer in die Materie einzutauchen. Die vorhandenen Schwächen überwiegen nicht, so dass die erbrachte Leistung eine Anerkennung zum Stuttgarter Leichtbaupreis 2022 verdient.
Für den im Jahr 2021 bereits zum 16. Mal ausgelobten Stuttgarter Leichtbaupreis wurden 12 Arbeiten eingereicht. Die Beiträge entstanden an sieben verschiedenen Hochschulen in Deutschland. Vertreten waren die Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen und Industriedesign.
Die Jury, bestehend aus Prof. Dipl.-Ing. Stefan Schäfer, Prof. Dipl.-Ing. Benno Bauer und David Nigl M.Sc., prüfte und beurteilte in der Jurysitzung am 10.12.2021 die für den Leichtbaupreis 2021 eingereichten Arbeiten. Frau Prof. Dr.-Ing. Agnes Weilandt konnte leider nicht an der Jurysitzung teilnehmen, hat diese jedoch durch ein Vorab-Votum bereichert.
Als maßgebende Kriterien für die Preisvergabe wurde der Zusammenhang zwischen der Aufgabenstellung und dem gewählten Lösungsansatz unter Berücksichtigung der Leichtbauprinzipien angesetzt. Des Weiteren wurde ein sehr hoher Innovationsgehalt gefordert.
Alle Arbeiten überzeugen durch ästhetisch ansprechende Umsetzungen von Leichtbaugedanken auf einem hohen Niveau. Nach eingehender Diskussion verlieh die Jury drei Anerkennung für den Stuttgarter Leichtbaupreis 2021 für die Beiträge „curved folding dome“, „Myco Pavilion“ und „Ein Sommeriglu im Leichtbau“. Die Preissumme für die Anerkennungen betrug jeweils 400 €.
Anerkennungen Stuttgarter Leichtbaupreis 2021:
„curved folding dome“ – Bearbeiterin: Jil Schneider – Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Martin Trautz, Kevin Moreno Gata, Thorsten Pofahl, Alex Seiter – RWTH Aachen University
Der Beitrag „curved folding dome“ entstand im Rahmen eines Entwurfes am Lehrstuhl für Tragkonstruktion an der RWTH Aachen University, in Kooperation mit Alucobond und 3A Composites. Die Aufgabe bestand in der Realisierung eines Leichtbautragwerks aus räumlich gefalteten Alucobond-Verbundplatten, wobei die Tragstruktur mit digitalen parametrischen Werkzeugen entwickelt wurde.
Der Vorgang des Faltens genauer gesagt des „curved foldings“ wurde genutzt, um einzelne dünnwandige Elemente von einem flachen in einen dreidimensionalen Zustand umzuwandeln. Die hieraus resultierenden Elemente wurden zu einem Prototyp mit einer halbkugelförmigen Tragstruktur zusammengefügt, dessen Geometrie auf einem geodätischen Polyeder beruht. In Anlehnung an die Projektbeschreibung wird der Prototyp durch eine mittige Rotationsachse gebildet und besteht aus fünf unterschiedlich gefalteten Einzelelementen.
Die vorangegangene Bearbeitung der 4 mm dünnen Elemente aus Alucobond erfolgte mit Hilfe einer CNC-Fräsmaschine. Für die anschließende dreidimensionale Faltung war kein weiterer Maschineneinsatz notwendig, diese erfolgte von Hand.
Der beschriebene Aspekt der Faltung und in diesem Sinne die Wandlung von flächigen Einzelelementen zu einer räumlichen Struktur wird als interessant und architektonisch ansprechend bewertet. Darüber hinaus würdigt die Jury die Realisierung und die Qualität des Prototyps, bemängelt jedoch die scheinbare Willkür bei der Variation der Öffnungsgrößen. Zusammenfassend betrachtet verdient die eingereichte Projektarbeit eine Anerkennung zum Stuttgarter Leichtbaupreis.
„Myco Pavilion“ – Bearbeiterin: Alexandra Bertsch – Betreuer*innen: Univ.-Prof. Dr.-lng. Martin Trautz, Dana Saez, Denis Grizmann – RWTH Aachen University
Die Projektarbeit „Myco Pavilion“ entstand im Rahmen eines Entwurfes am Lehrstuhl für Tragkonstruktion an der RWTH Aachen University. Das Entwurfsprojekt behandelt die Verwendung eines innovativen Materials aus Pilzmyzelien in der Architektur und dessen Einsatz als Basis für einen geplanten Pavillon.
Das umweltverträgliche Material aus dem Ganoderma Lucidum Pilz ist druckfest, weshalb eine flächige Halbkugelform als tragende Struktur für den Pavillon gewählt wurde. Die Halbkugelform baut sich dabei aus sternförmigen Einzelelementen auf, deren Fugen auf dem Prinzip von Seeigelplatten und Geometrie auf Basis eines Goldberg Polyeders beruhen. Zur Vergrößerung der Fugenflächen erfolgte eine parametrische Formfindung. Diese begünstigt den Verbund im Fugenbereich.
Das letztendliche Fügeprinzip der Einzelelemente zu einem Pavillon ist einem dreidimensionalen Puzzle nachempfunden. Während der Fügung sind die Einzelelemente noch nicht miteinander verwachsen und es bedarf einer Stützkonstruktion. Zu diesem Zweck wurde eine pneumatische Schalung angedacht.
Die einzelnen Pilzmyzelien setzen sich aus Fäden zusammen, den sogenannten Hyphen. Diese können miteinander verwachsen und unter Zugabe eines Substrates aus Holzgranulat verschiedene Formen bilden. Der Wachstumsprozess endet mit der Zufuhr von Wärme und einer dahingehenden Denaturierung der Pilzstruktur.
Die Jury erkennt an, dass das Zusammenwachsen der Einzelelemente aus Pilzmyzelien zu einem größeren Objekt einen interessanten Aspekt widerspiegelt und honoriert die Fokussierung auf ein innovatives und gleichzeitig umweltverträgliches Material. Vorhandene Schwächen und Unschärfen in der Projektbeschreibung überwiegen nicht, so dass die erbrachte Leistung eine Anerkennung verdient.
„Ein Sommeriglu im Leichtbau“ – Bearbeiter*innen: Samuel Gemeinder, Felizitas Dochantschi, Hana Sophia Windisch, Michael Golla, David Papin, Theodor Khang Cao, Duc Hien Nguyen, Marie Kathleen Gaffron, Kathrin Buschhardt, Shih I Wang, Melino Jokito, Maggie Palomino, Aysun Eda Karakaya, Angelina Neubauer – Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Timo Carl, Sandro Siefert – Frankfurt University of Applied Sciences
Der Beitrag „Ein Sommeriglu im Leichtbau“ entstand im Rahmen eines digitalen Entwurfsprojektes im Bachelor-Studiengang Architektur an der Frankfurt University of Applied Sciences.
Die Semesteraufgabe der Studierenden bestand darin, eine innovative Dachstruktur aus seriellen Industrieabfallprodukten und Verbindungselementen mit computergestützten Methoden experimentell wachsen zu lassen. Neben der Verwendung von digitalen Tools zur allgemeinen Formfindung und Ableitung von Regeln zur Elementfügung, lag der Fokus in der Umsetzung eines Demonstrators im 1:1 Maßstab. Zu diesem Zweck wurden lediglich Materialien mit geringem energetischem Fußabdruck und einem klaren Hintergrund im Upcycling von Werkstoffen eingesetzt.
Der realisierte Pavillon besitzt eine Schalenform und besteht aus insgesamt 10.000 Draht-Kleiderbügeln, die einzeln mit Rödeldraht verbunden wurden. Das Gesamtgewicht der Konstruktion beträgt ungefähr 600 kg. Das gesteckte Ziel, eine innovative und gleichzeitig nachhaltige Dachstruktur mit Hilfe von digitalen Tools zu entwerfen uns schlussendlich zu realisieren, kann als erfüllt betrachtet werden. Die Jury würdigt dabei den Leitgedanken des Entwurfs und die filigrane Anmutung des Pavillons. Vorhandene Schwächen, wie das geringe Raumangebot und der hohe bauliche Aufwand, überwiegen nicht, so dass die erbrachte Leistung eine Anerkennung verdient.
Für den im Jahr 2020 bereits zum 15. Mal ausgelobten Stuttgarter Leichtbaupreis wurden 20 Arbeiten eingereicht. Die Beiträge entstanden an 12 verschiedenen Hochschulen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Norwegen. Vertreten waren die Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen und Kommunikationsdesign.
Die Jury, bestehend aus Prof. Dipl.-Ing. Stefan Schäfer, Prof. Dipl.-Ing. Benno Bauer und Prof. Dr.-Ing. Patrick Teuffel prüfte und beurteilte in der Jurysitzung am 11.12.2020 die für den Leichtbaupreis 2020 eingereichten Arbeiten.
Als maßgebende Kriterien für die Preisvergabe wurde der Zusammenhang zwischen der Aufgabenstellung und dem gewählten Lösungsansatz unter Berücksichtigung der Leichtbauprinzipien angesetzt. Des Weiteren wurde ein sehr hoher Innovationsgehalt gefordert.
Alle Arbeiten überzeugen durch ästhetisch ansprechende Umsetzungen von Leichtbaugedanken auf einem hohen Niveau. Nach eingehender Diskussion verlieh die Jury den Stuttgarter Leichtbaupreis 2020 an den Beitrag „Ice Shell Project“. Neben dem Stuttgarter Leichtbaupreis wurden zudem zwei Anerkennungen für die Beiträge „timbR foldR“ und „Spatial Winding“ ausgesprochen. Der Stuttgarter Leichtbaupreis wurde in diesem Jahr mit 600 € dotiert, die Preissumme für die beiden Anerkennungen betrug jeweils 300 €.
„Ice Shell Project“ – Bearbeiter: Oliver Burch, Anthony Haag, Damian Ineichen – Betreuer: Prof. Dr. Philippe Block, Francesco Ranaudo – Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Das Ice Shell Project entstand im Rahmen einer Vertiefungsarbeit im Masterstudiengang Architektur an der ETH Zürich und untersuchte auf experimentelle Art und Weise das strukturelle Potential von Eis im Verbund mit zugfestem Textil. In diesem Zusammenhang sollten die strukturellen, ästhetischen und konstruktiven Eigenschaften dieser „Baumaterialien“ beleuchtet werden.
Für die Installation des Ice Shell Projects wurden drei vorgefertigte, faltbare Holzrahmen als temporäre Stützkonstruktionen auf einen Berg transportiert. Dort oben liegen die Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes und erlauben somit die Fertigung eines Eis-Pavillons. Zwischen die Holzrahmen wurde ein dreidimensional vernähtes Textil aus Glasfasergewebe gespannt, das in einem nächsten Schritt mit Wasser besprüht wurde. Die textile Konstruktion vereiste und es bildete sich eine vorwiegend auf Druck belastete Tragstruktur aus, welche mit dem Entfernen der Holzrahmen aktiviert wurde.
Das dreidimensional vernähte Glasfasertextil setzte sich aus einer oberen und einer unteren Lage zusammen. Während die obere Lage formgefunden war und sich der Geometrie eines Seifenfilms annäherte, wurde die Struktur in der unteren Lage zu einem räumlich gekrümmten Faltwerk abgeändert.
Die gestellten Ansprüche an die Gestaltung sowie die Umsetzung und damit das Aufzeigen des strukturellen und ästhetischen Potentials können als erfüllt betrachtet werden. Besonders herauszustellen ist der Einbezug der Umgebung und die darin begründete Symbiose aus Bauen und Umwelt. Die Jury würdigt die erbrachte Leistung mit dem Stuttgarter Leichtbaupreis 2020.
Anerkennungen Leichtbaupreis 2020:
„timbR foldR“ – Bearbeiter: Okan Basnak, Maximilian Klammer, Gabriel Rihaczek – Betreuer: Prof. Achim Menges, Prof. Dr.-Ing. Jan Knippers, Axel Körner, Dr.-Ing. Riccardo La Magna – Universität Stuttgart
Der Beitrag wurde an der Universität Stuttgart im Zuge einer Abschlussarbeit im ITECH-Masterstudiengang „Integrative Technologies and Architectural Design Research“ am Institut für Computerbasiertes Entwerfen (ICD) und dem Institut für Tragkonstruktionen und konstruktives Entwerfen (ITKE) erarbeitet. Es wurde untersucht, wie eine Leichtbau Konstruktion mit den momentan zur Verfügung stehenden Technologien entworfen und gebaut werden kann.
Der Vorgang des Faltens wurde genutzt, um ein strukturelles Element von einem flachen in einen dreidimensionalen, biege aktiven („bending active“) und tragenden Zustand umzuwandeln. In einem ersten Schritt dienten computergestützte Entwurfswerkzeuge der Nachbildung des Faltungs-Verhaltens und ließen es somit zu, die Transformation der Struktur vorherzusagen. In einem zweiten Schritt erfolgten die Auslegung und die letztendliche Realisierung eines strukturoptimierten Prototyps, in Form eines gekrümmten Hohlkastenträgers. Neben Tragfähigkeitsanalysen auf der Basis von Finite-Element Software wurde eine Formfindungs-Simulation entwickelt, die die Vorspannung des Materials durch das Biegen berücksichtigt. Nach dem Faltprozess wurden Stahlfundamente angebracht, die u.a. den Träger in Form hielten und potentielle Verbindungselemente darstellten. In diesem Zusammenhang kritisierte die Jury, dass sich der Lastabtrag nicht über die Bogentragwirkung, sondern über Biegung vollzieht. Ein weiterer Kritikpunkt bestand in der hohen Anzahl an punktuellen Verbindungen.
Das gesteckte Ziel, momentan verfügbare Technologien zur Realisierung von innovativen Leichtbaukonstruktionen anzuwenden, kann als erfüllt betrachtet werden. Neben dem architektonisch interessanten Aspekt der Faltung und hiermit der Wandlung von flächigen Einzelelementen zu einer räumlichen Struktur, erkennt die Jury zudem den logistischen Vorteil an. Die vorhandenen Schwächen im Lastabtrag sowie einige Unschärfen in der Projektbeschreibung überwiegen nicht, so dass die erbrachte Leistung eine Anerkennung verdient.
„Spatial Winding“ – Bearbeiter*innen: Rebeca Duque Estrada, Fabian Kannenberg – Betreuer: Prof. Achim Menges, Prof. Dr. Jan Knippers, Hans Jakob Wagner, Maria Yablonina – Universität Stuttgart
Die Projektarbeit wurde im Zuge des ITECH-Masterstudiengangs am Institut für Computerbasiertes Entwerfen (ICD) und dem Institut für Tragkonstruktionen und konstruktives Entwerfen (ITKE) erstellt. Gegenstand war die Entwicklung eines kooperativ arbeitenden, heterogenen Multi-Roboter-Fertigungssystems, für die räumliche Wicklung von Filament-Materialien.
Das o.g. Fertigungssystem basiert auf der Kooperation eines sechsachsigen Roboterarms und eines angepassten 2+2-achsigen CNC-Portalsystems. Die hieraus resultierende Fertigungsstrategie erlaubt eine räumliche Anordnung von Fasersträngen, wobei die einzelnen Faserstränge über sogenannte Filament-Filament Verbindungen miteinander vernetzt sind. Aus dieser kooperativen Arbeit kann ein breitgefächertes Typologie-Spektrum folgen, das geprägt ist von äußerst filigranen und leichten Tragkonstruktionen. Die Umsetzung der Fertigungsstrategie beruht dabei auf der Entwicklung und der Anwendung von computerbasierten Design-Tools.
Die in der Projektbeschreibung enthaltenen Abbildungen geben viel Interpretationsspielraum bzgl. des Herstellablaufs, wohin gehend der Prozess nicht vollends ersichtlich ist. Dennoch stellt die vorgestellte Strategie einen spannenden Beitrag für den Leichtbau dar und wird mit einer Anerkennung gewürdigt.
Für den im Jahr 2019 bereits zum 14. Mal ausgelobten Stuttgarter Leichtbaupreis wurden 33 Arbeiten eingereicht. Die Beiträge enstanden an 17 verschiedenen Hochschulen in Deutschland, Österreich, Schweiz und England. Vertreten waren die Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Textiltechnik und Industriedesign.
Die Jury, bestehend aus Prof. Dipl.-Ing. Stefan Schäfer, Prof. Dipl.-Ing. Benno Bauer, Prof. Dr.-Ing. Steffen Feirabend und Dr.-Ing. Martin Kobler prüfte und beurteilte in der Jurysitzung am 06.12.2019 die für den Leichtbaupreis 2019 eingereichten Arbeiten.
Als maßgebende Kriterien für die Preisvergabe wurde der Zusammenhang zwischen der Aufgabenstellung und dem gewählten Lösungsansatz unter Berücksichtigung der Leichtbauprinzipien angesetzt. Des Weiteren wurde ein sehr hoher Innovationsgehalt gefordert.
Alle Arbeiten überzeugen durch ästhetisch ansprechende Umsetzungen von Leichtbaugedanken auf einem hohen Niveau. Jedoch konnten bei allen Arbeiten auch Einwände oder relevante Unschärfen in der Ausarbeitung gefunden werden. Nach eingehender Diskussion beschloss die Jury daher, dass keine der eingesendeten Arbeiten vollumfänglich den Anforderungen zur Auszeichnung als Stuttgarter Leichtbaupreis 2019 genügt.
Aus allen Einsendungen haben die Juroren jedoch drei Arbeiten ausgewählt, die sich auf Grund ihres hohen Ausarbeitungsgrades und der weitestgehend sensiblen Auseinandersetzung mit ihren individuellen Themen deutlich abgehoben haben. Den Beiträgen "Active Grillage“, "ALiS" und "Detail Tomorrow“ wurde aus diesem Grund eine Anerkennung ausgesprochen welche mit einer Preissumme von je 400 € prämiert wurde.
Anerkennungen 2019:
Active Grillage
Bearbeiter: Fredrik Justnes
Betreuer:
Jonas Shikore - Technische Universität München
Dr.-Ing. Eike Schling - Technische Universität München
Die Projektarbeit beschäftigt sich mit der Formänderung flächiger Gitter mittels kinematischer und elastischer Mechanismen. Ziel der Arbeit war es den praktischen Nutzen und das ästhetische Potential solcher Strukturen aufzuzeigen.
Der gestellte Anspruch an die Gestaltung und damit das Aufzeigen des ästethischen Potentials wurden von der Jury als erfüllt betrachtet. Lediglich hinsichtlich der Nutzung waren gewisse Unstimmigkeiten festzustellen. Insbesondere die bei vorgeschlagener Nutzung notwendigen dicken Einzelstützen wurden von der Jury als störend empfunden.
Die Formänderung basierend auf geometrischen und mechanischen Zusammenhängen zwischen einer Enneper Minimalfläche und einem hyperbolischen Paraboloid wurden als äußerst spannend angesehen. Insbesondere das Funktionsprinzip des wandelbaren Mechanismus macht den Betrachter neugierig und die damit herstellbaren Formen wirken äußerst ansprechend.
Insgesamt verdient die erbrachte Leistung eine Anerkennung zum Stuttgarter Leichtbaupreis 2019.
ALiS
Bearbeiter: Jana Marie Rieth, Nicolas Janisch, Hannes Petautschnig, Martin Schrotz und Lorenz Kastner
Betreuer:
Christoph Holzinger - ITE Technische Universität Graz
Andreas Trummer - ITE Technische Universität Graz
Michael Bader - IME Technische Universität Graz
Ziel der Arbeit war die Herstellung einer adaptiven Struktur. Hierfür wurden 12 aneinander gereihte Bögen welche aus jeweils 11 Active Bending Modulen zusammengesetzt sind erstellt. Anhand der eingesendeten Unterlagen blieben ein paar Fragen hinsichtlich der adaptivität offen. Ungeachtet des gesteckten Ziels wurde die zunächst widersprüchliche Erhöhung der Biegebeanspruchung einzelner Bauteile zur Realisierung einer Aktorik in flächigen Strukturen als spannender Beitrag erachtet. Besonders positiv hervorzuheben ist auch die Realisierung des Pavillons.
Trotz einzelner Schwächen verdient die erbrachte Leistung eine Anerkennung zum Stuttgarter Leichtbaupreis 2019.
Detail Tomorrow
Bearbeiter: Verena Krappitz, Charlotte Raisch, Quirin Johannes Batsch, Andreas Klatzka und Samuel Weiss
Betreuer:
Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann - Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Oliver Kärtkemeyer - Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Ziel der Arbeit war es die von den Studierenden im Rahmen eines Seminars gewonnenen Erkenntnisse aus dem Bereich innovativer Fertigungstechnologien in die Praxis zu übertragen. Hierzu wurde mithilfe von digitalen Werkzeugen ein Gitterschalenpavillon entworfen. Für die Herstellung der komplexen Knotengeometrien wurde ein 3D-Druckverfahren verwendet. Bei der entworfenen Struktur wurden diverse Schwächen im Lastabtrag festgestellt. Dennoch wurde die Arbeit als ein spannender Beitrag empfunden Freimform Stabwerke mit nur einer Lage zu erzeugen (Vergleich Raumfachwerk "Mero Knoten"). Das gesteckte Ziel, innovative Fertigungstechnologien in die Praxis zu übertragen, unter Berücksichtigung des Dialogs zwischen Kunst und Technik wurde von der Jury als erfüllt betrachtet.
Die erbrachte Leistung wird daher mit einer Anerkennung zum Stuttgarter Leichtbaupreis 2019 gewürdigt
2018 wurde der Stuttgarter Leichtbaupreis zum 13. Mal ausgelobt. Die eingereichten Beiträge von acht verschiedenen Hochschulen stammen aus den Studiengängen Architektur, Bauingenieurwesen, Industriedesign, Produktdesign sowie Elektrotechnik.
Die Jury, bestehend aus Prof. Dipl.-Ing. Stefan Schäfer, Prof. Dipl.-Ing. Benno Bauer und Dr.-Ing. Lucio Blandini prüfte und beurteilte in der Jurysitzung am 07.12.2018 die für den Leichtbaupreis 2018 eingereichten Arbeiten.
Als maßgebende Kriterien für die Preisvergabe wurde der Zusammenhang zwischen der Aufgabenstellung und dem gewählten Lösungsansatz unter Berücksichtigung der Leichtbauprinzipien angesetzt. Des Weiteren wurde ein sehr hoher Innovationsgehalt gefordert.
Alle Arbeiten überzeugen durch ästhetisch ansprechende Umsetzungen von Leichtbaugedanken auf einem hohen Niveau. Jedoch konnten bei allen Arbeiten auch Einwände oder relevante Unschärfen in der Ausarbeitung gefunden werden. Nach eingehender Diskussion beschloss die Jury daher, dass keine der eingesendeten Arbeiten vollumfänglich den Anforderungen zur Auszeichnung als Stuttgarter Leichtbaupreis 2018 genügt.
Aus allen Einsendungen haben die Juroren jedoch zwei Arbeiten ausgewählt, die sich auf Grund ihres hohen Ausarbeitungsgrades und der weitestgehend sensiblen Auseinandersetzung mit ihren individuellen Themen deutlich abgehoben haben. Den beiden Beiträgen „Solar Spline“ und „Studio Chamanga“ wurde aus diesem Grund eine Anerkennung ausgesprochen welche mit einer Preissumme von je 600 € prämiert wurde.
Anerkennungen 2018:
Solar Spline
Von Annemarie Sprunck, Lena Matveev, Lisa Schreiber, Mahmoud Dames, Ahmed Teftafeh, Steffen Och, Tuantai Truong und Wassim Daaboul.
Betreuer:
Prof. Frank Stepper, Timo Carl - Universität Kassel FB06 Architektur / Stadtplanung / Landschaftsplanung
Dr. Markus Schein - Kunsthochschule Kassel Digitale 3D-Technik / Parametrisches Design
Tutoren:
Bastian Wiesel, Grischa Göbel, Mario Scherff
Das Ziel der Arbeit bestand darin, einen Ansatz aufzuzeigen, womit die Akzeptanz für eine nachhaltige Energieproduktion im urbanen Raum gesteigert werden kann. Die Bearbeiter führen als Gründe für eine mangelnde Akzeptanz eine extensive Flächennutzung sowie mangelnde Ästhetik konventioneller Energieproduktionen auf. Daraufhin wurde der Ansatz gewählt, eine gestalterisch ansprechende Konstruktion zur Energieproduktion zu entwerfen.
Die gestellten Ansprüche an die Gestaltung können als erfüllt betrachtet werden. Unklar ist jedoch, ob tatsächlich eine Verbesserung in Bezug auf die extensive Flächennutzung vor allem in Bezug auf die erzeugte Energie pro Fläche erzielt wurde.
Unabhängig des gesteckten Ziels wurde die Umsetzung der gewählten Splines als lobenswert erachtet. Auch wenn es zunächst wider der Natur erscheint, Lastpfade mit Splines zu konstruieren, lassen sich durch die Nutzung der Ringe mit gefächerten Seilen komplexe Kurven herstellen was einen spannenden Beitrag für den Leichtbau darstellt und mit einer Anerkennung gewürdigt wird.
Studio Chamanga
Von Maria-Christina Zettl, Andreas Reiser, Sandra Krautter, Michael Arzberger, Lena Baumeister, Katharina Biet, Dennis Brandt, Fabian Fromme, Cinya Gaea Loto Fürstenberger, David Glöckler, Andreas Haberlander, Paul Hacker, Ricarda Carolin Hörmann, Regina Keilhacker, Vera Kuisl, Caroline Makowski, Kathrin Pfeffer, Anna-Lena Rischer, Stefan Seifert, Ferdinand Loserth, Philipp Bacher, Sandra Schmid
Betreuerin:
Prof. Ursula Hartig - Hochschule für angewandte Wissenschaften München Prof. für Planen & Bauen im globalen Kontext
Seitens der Hochschule München wurde in Kooperation mit der Portland State University und den in Ecuador ansässigen Architekten Atarraya ein studentisches Design & Build Studio realisiert. Ziel der studentischen Arbeit dabei war es, für den infrastrukturell schwachen und von Armut geprägten Küstenort Chamanga in Ecuador einen Ort für Kultur und Gemeinschaft zu schaffen.
Die Studierenden konnten bei Ihrem Entwurf auf den in einer ersten Bauphase seitens der Portland State University errichteten eingeschossigen Kubus aus Mauerwerk und Stahlbeton aufbauen.
Der Entwurf sah vor, den einen bestehenden Massivbau-Kubus zu spiegeln sowie einen Innenhof zwischen den dann vorhandenen zwei Massivbau-Einheiten zu schaffen. Weiter sollten die beiden Massivbaueinheiten inklusive Innenhof mit einer Bambuskonstruktion überbaut werden, so dass ein vollwertiges zweites Stockwerk entsteht. Im Fokus stand dabei der Einsatz lokaler Ressourcen. Im Anschluss an den Entwurf folgte die Ausführungsplanung, Kalkulation und Realisierung des Kulturzentrums durch die Studierenden.
Hinsichtlich der Tragstruktur ist festzustellen, dass unter den Gesichtspunkten des Leichtbaus mehr Innovation hätte eingebracht werden können. Erwähnenswert sind die integrative Wirkung des Projekts, die kurze Bauzeit sowie der Einsatz lokaler Ressourcen. Außerdem wurde die dualistische Wirkung aus dem Bambusaufbau in Verbindung mit dem massiven Erdgeschoss als positiv erachtet. Trotz einzelner Schwächen verdient die erbrachte Leistung eine Anerkennung.
Für den Leichtbaupreis 2017 wurden 12 Arbeiten verschiedener Hochschulen aus Deutschland und England eingereicht.
Die Jury, bestehend aus Prof. Dipl.-Ing. Stefan Schäfer, Prof. Dipl.-Ing. Benno Bauer, Prof. Dr.-Ing. Agnes Weilandt prüfte und beurteilte die für den Leichtbaupreis 2017 eingereichten Arbeiten.
Alle Arbeiten überzeugen durch ästhetisch ansprechende Umsetzungen von Leichtbaugedanken auf einem hohen Niveau. Jedoch konnten bei allen Arbeiten auch Einwände oder gewisse Unschärfen in der Ausarbeitung gefunden werden.
Die Preisträger des Stuttgarter Leichtbaupreis 2017 (PDF-Format)
Der Stuttgarter Leichtbaupreis wurde 2016 zum elften Mal ausgelobt. Es wurden Einsendungen von 12 verschiedenen Hochschulen aus den Studiengängen Architektur, Bauingenieurwesen, Innenarchitektur, Maschinenbau, Materialwissenschaften, Industriedesign und Umweltingenieurwissenschaften eingereicht. Aus der erfreulich großen Anzahl der Beiträge wurde der Stuttgarter Leichtbaupreis 2016 ausgewählt und mit einer Preissumme von 1200 € prämiert.
Stuttgarter Leichtbaupreis 2016:
Asymptotic Pavilion
von Denis Hitrec
Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Rainer Barthel, Dipl.-Ing. Eike Schling, Lehrstuhl für Tragwerksplanung, Technische Universität München
Das Ziel des Entwurfes bestand in der Realisierung einer doppelt gekrümmten Fläche aus einem einfachen Grundelement. Unter Zugrundelegung dieser Struktur wurde ein Pavillon für einen Platz innerhalb des Campus der TU München entworfen. Zur Veranschaulichung der Struktur wurde ein Modell im Maßstab 1:5 realisiert.
Die Struktur besteht aus einem Gitter, das eine doppeltgekrümmte Minimalfläche abbildet. Die einzelnen Gitterlinien folgen dabei asymptotischen Kurven der Minimalfläche. Dadurch können sie mit Hilfe von ebenen Streifen hergestellt werden, die beim Einbau tordiert oder in ihrer schwachen Achse gekrümmt werden. Die Streifen sind in ihrer Höhe unbegrenzt, sodass sie recht biegesteif ausgeführt werden können.
Der Pavillon besticht durch Raffinesse in der Herstellung und durch seine ästhetische Leichtigkeit. Die einfachen Streifen werden in ein komplexes Raumgebilde überführt, das als Architektur auch im städtischen Gefüge überzeugen kann.
Die Arbeit macht sich sowohl Materialeigenschaften von Holz als auch geometrische Eigenschaften von Minimalflächen zu Nutze um eine funktionale und ästhetisch anspruchsvolle Architektur zu schaffen und verdient daher den Stuttgarter Leichtbaupreis 2016.
Preissumme:
Leichtbaupreis 2016: 1200 €
Für den Leichtbaupreis 2015 wurden 19 Arbeiten aus verschiedenen Hochschulen eingereicht.
Die Jury, bestehend aus Prof. Dr. Irmgard Lochner, Prof. Stefan Schäfer und Dr. Dewi Schönbeck, prüfte und beurteilte die für den Leichtbaupreis 2015 eingereichten Arbeiten.
Für das durchgehend hohe Niveau der Einreichungen spricht die Tatsache, dass vier Anerkennungen sowie ein Leichtbaupreis 2015 vergeben wurden.
Die prämierten Arbeiten können sie in dieser PDF-Datei einsehen.
Der Stuttgarter Leichtbaupreis 2014 wurde bei der diesjährigen Verleihung an drei Arbeiten gleichwertig verliehen und das Preisgeld von 1200 Euro zu gleichen Teilen auf die drei Bearbeiter bzw. Bearbeitergruppen verteilt.
Die prämierten Arbeiten können sie in dieser PDF-Datei einsehen.
Der Stuttgarter Leichtbaupreis wurde 2012 zum bereits achten Mal ausgelobt. Zahlreiche Arbeiten von Hochschulen aus Deutschland, Österreich und Spanien der Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen und Design wurden eingereicht. Nach intensiver und kontroverser Diskussion beschloss die diesjährige Jury einstimmig, dass drei Arbeiten prämiert werden und eine weitere Arbeit lobend erwähnt wird.
Die nach insgesamt vier Besprechungsrunden verbliebenen Arbeiten wiesen überdurchschnittliche Qualitäten auf, sind auf Grund Ihrer Divergenz jedoch nicht vergleichbar, so dass jeder Beitrag für sich als preiswürdig erachtet wurde. Alle drei Arbeiten eröffnen durch ihre unterschiedlichen Ansätze neue Betrachtungsweisen und Möglichkeiten, wie der Begriff Leichtbau definiert werden kann.
So wurde der Stuttgarter Leichtbaupreis bei der diesjährigen Verleihung an die drei Arbeiten gleichwertig verliehen und das Preisgeld von 1200 Euro zu gleichen Teilen auf die drei Bearbeiter bzw. Bearbeitergruppen verteilt.
Die Jury des Stuttgarter Leichtbaupreises 2012:
• Prof. Stefan Schäfer (TU Darmstadt)
• Prof. Benno Bauer (HfT Stuttgart)
• Dr.-Ing. Martin Synold (Werner Sobek Stuttgart)
• Dipl.-Ing. Michael Herrmann (Universität Stuttgart – ILEK)
Die prämierten Arbeiten können Sie in dieser PDF-Datei einsehen.
Der Stuttgarter Leichtbaupreis wurde 2011 zum siebten Mal ausgelobt. Es wurden zahlreiche Arbeiten von Hoch-schulen aus Deutschland und Österreich der Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen und Design eingereicht. Nach intensiver und kontroverser Diskussion beschloss die diesjährige Jury einstimmig, dass drei Arbeiten prämiert werden. Die nach insgesamt drei Besprechungsrunden verbliebenen Arbeiten wiesen überdurchschnittliche Qualitäten auf, sind auf Grund Ihrer Divergenz jedoch nicht vergleichbar, so dass jeder Beitrag für sich als preiswürdig erachtet wurde. Alle 3 Arbeiten eröffnen durch ihre unterschiedlichen Ansätze neue Betrachtungsweisen und Möglichkeiten, wie der Begriff Leichtbau definiert werden kann.
So wurde der Stuttgarter Leichtbaupreis bei der diesjährigen Verleihung an die drei Arbeiten gleichwertig verliehen und die Leichtbaupreissumme von 1200 Euro zu gleichen Teilen auf die drei Bearbeiter bzw. Bearbeitergruppen verteilt.
Die Jury des Stuttgarter Leichtbaupreises 2011:
• Prof. Stefan Schäfer (TU Darmstadt)
• Prof. Benno Bauer (HfT Stuttgart)
• Dr.-Ing. Martin Synold (Werner Sobek Stuttgart)
• Dipl.-Ing. Andreas Pritschow (Universität Stuttgart – ILEK)
Die prämierten Arbeiten können Sie in dieser PDF-Datei einsehen.
Der Stuttgarter Leichtbaupreis wurde 2010 zum sechsten Mal ausgelobt. Es wurden 19 Arbeiten aus drei Ländern und verschiedenen Hochschulen der Studiengänge: Architektur, Bauingenieurwesen und Möbeldesign eingereicht.
Nach intensiver und kontroverser Diskussion beschloss die diesjährige Jury, bestehend aus:
• Prof. Stefan Schäfer (TU Darmtstadt)
• Prof. Benno Bauer (HfT Stuttgart)
• Dr.-Ing. Martin Synold (Werner Sobek Stuttgart)
• Dipl.- Ing. Jonathan Busse (Universität Stuttgart – ILEK)
• M.Eng. Jürgen Denonville (Universität Stuttgart – ILEK)
einstimmig, dass drei Arbeiten prämiert werden.
Die nach insgesamt drei Besprechungsrunden verbliebenen Arbeiten sind in einem vergleichbaren Maße überdurchschnittlich.
So werden bei der diesjährigen Verleihung drei Arbeiten gleichwertig prämiert und die Leichtbaupreissumme von 1200 € zu gleichen Teilen auf die drei Bearbeiter bzw. Bearbeitergruppen verteilt.
Die prämierten Arbeiten sind:
"Blase"
Thomas Marian; Karin Kaufmann; Martin Radner (TU Wien)
Die Jury würdigt in besonderem Maße die Konzeption des Entwurfs im gegeben Kontext und die Auseinandersetzung mit Gebäude und Standfläche. Aus Sicht der Jury erfüllt dieser Beitrag eine dem Leichtbau immanente Forderung nach einem unbeschwerten Erscheinungsbild durch die extreme Reduktion der Mittel. Die traditionelle pneumatische Form ist selbsterklärend.
"Forschungspavillion"
Michael Pelzer; Admir Mahmutovic; Manuel Vollrath; Konrad Zerbe; Thomas Irowetz; Andreas Eisenhardt; Kristine Wächter (Universität Stuttgart)
Die Jury würdigt in besonderem Maße das ansprechende und anspruchsvolle Gesamtkonzept. Die Bearbeitungstiefe, dokumentiert durch die Umsetzung des komplexen Bauwerks, hat die Jury beeindruckt. Die Nutzung von Zwangsspannungen aus Biegung zur Stabilisierung und die ebenso für den Leichtbau untypischen Details führten zu einer intensiven Diskussion.
"Entwurf eines Leichtbausystems"
Björn Teutriene (RWTH Aachen)
Die Jury würdigt in besonderem Maße die Einarbeitung in die Finite Element Methode und Auseinandersetzung mit einer nicht trivialen Berechnungssoftware unter besonderer Beachtung des Ausbildungshintergrunds des Einreichenden (Architekturstudent). Aus Sicht der Jury stellt der Ansatz eine realistische Lösungsmöglichkeit einer gewichtsoptimierten Deckenstruktur dar. Es bleibt jedoch offen, inwiefern eine flächig verteilte Last bei dem durch das Faltwerk sehr geringen Eigengewicht der Struktur noch als formbestimmender Lastfall für die Optimierung bzw. Faltwerkausbildung angesehen werden kann.
Für den 2009 bereits zum fünften Mal vergebenen Stuttgarter Leichtbaupreis wurden 27 Arbeiten von 19 Hochschulen aus drei Ländern eingereicht. Die Arbeiten wurden in einer Jurysitzung intensiv begutachtet. Die Mitglieder der Jury waren in diesem Jahr:
• Prof. Dipl.-Ing. Benno Bauer (HFT Stuttgart)
• Dipl.-Ing. Christian Bergmann (Universität Stuttgart)
• Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann (ABK Stuttgart)
• Prof. Dipl.-Ing. Stefan Schäfer (TU Darmstadt)
Die Jury hat einstimmig entschieden, dieses Jahr den Leichtbaupreis an das Projekt "PlusMinus" der Universität Stuttgart zu vergeben. Aufgrund der zahlreichen und qualitativ sehr hochwertigen Einsendungen hat die Jury beschlossen, vier weitere Projekte mit einer lobenden Erwähnung zu würdigen. Der mit 1000 Euro dotierte Preis wurde in einer feierlichen Verleihung am 15.01.2010 vergeben.
Stuttgarter Leichtbaupreis 2009:
"PlusMinus – Prototyp 2009"
Nora Haase-Aschoff, Mathias Hackmann, Sebastian Kron, Philipp Kuner, Julian Lutz, Fabian Pfeifer
(Universität Stuttgart, Studiengang: Architektur)
Die als 1:1 Prototyp umgesetzte Struktur einer aus Pneus bestehenden und mittels Unterdruck stabilisierten Gitterschale verkörpert die Prinzipien des Leichtbaus in Reinform. Ausgehend von einem gelungenen architektonischen Konzept bis hin zur Umsetzung innovativer fertigungstechnischer Lösungen ist das Projekt rigoros durchdacht und konsequent ausgeführt. Die Struktur überzeugt weiterhin durch eine nahezu sortenreine Bauweise unter vorwiegendem Einsatz von nur einem Material.
Lobende Erwähnungen 2009
"Air Tent“
Sven Oliver Kärtkemeyer
(ABK Stuttgart, Studiengang: Architektur und Design)
Das Projekt Air Tent der ABK Stuttgart, ein Beitrag zur Lösung von räumlichen und ästhetischen Problemen auf Zeltplätzen, besticht durch Einfachheit und Poesie des simplen Konzepts.
"Biomimetic Exotower“
Andreas Lehr
(Universität Stuttgart, Studiengang: Architektur)
Das Projekt Exotower der Universität Stuttgart zeichnet sich durch ein neuartiges, architektonische Qualitäten schaffendes Tragwerkskonzept für ein modernes Hochhaus aus.
"DISC17“
Nikolas Torscheit
(RWTH Aachen, Studiengang: Architektur)
Das Projekt DISC17 der RWTH Aachen, eine Forschungsstation mit wandelbarem Tragwerk, überzeugt durch eine fundierte Bearbeitungstiefe und eine anspruchsvolle grafische Darstellung.
"3D2REAL“
Benjamin Engelhardt, Fred Ernst, Kadri Kaldam, Sebastian Lippert, Christian Seelbach
(Universität Stuttgart, Studiengang: Architektur)
Das Projekt 3D2REAL der Universität Stuttgart besticht durch eine durchdachte Funktionsweise und den Einsatz digitaler Werkzeuge bei der Umsetzung einer visuell leicht wirkenden und anspruchsvollen Struktur für einen Messestand.
Der jährlich ausgeschriebene Leichtbaupreis ist ein Förderpreis für Studierende der Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen, Design, Flugzeug- und Maschinenbau. Mit dem Preis sollen herausragende Entwurfs-, Studien-, Diplom- oder Masterarbeiten aus dem Bereich des Leichtbaus ausgezeichnet werden.
Wir freuen uns auf zahlreiche Einsendungen im Jahr 2010.
Der Stuttgarter Leichtbaupreis wurde 2008 zum vierten Mal ausgelobt. Es wurden Einsendungen von 14 verschiedenen Hochschulen aus den Studiengängen: Architektur, Bauingenieurwesen, Innenarchitektur, Maschinenbau, Industriedesign, Management für Bau und Immobilien und Infrastruktur eingereicht. Aus der erfreulich großen Anzahl der Beiträge wurden nach einer ersten Jurysitzung fünf Arbeiten ausgewählt. In der zweiten Jurysitzung wurden nach einstimmigem Urteil drei Arbeiten mit Anerkennungen prämiert, die jeweils mit 400 € dotiert waren.
Die Jury des Stuttgarter Leichtbaupreises 2008
• Prof. Dipl.-Ing. Stefan Schäfer
• Prof. Dipl.-Ing. Benno Bauer
• Dr.-Ing. Lucio Blandini
• Dipl.-Ing. Pascal Heinz
Anerkennungen 2008
Kategorie 1: Architektur
Katrin Dannewitz
(Diplomarbeit, Uni Hannover, Studiengang: Architektur und Bauingenieurwesen)
„EISSTADION HANNOVER“
Die gekonnte Anwendung von Leichtbauprinzipien bei dieser durchdachten Konstruktion eines weit spannenden Stadiondachs, vermittelt den Eindruck sowohl entwurflicher als auch technischer Souveränität. Die doppelt gekrümmte Seilnetzstruktur mit Folienkissen als Dachhaut und Glasscheiben in den Bereichen der Fassade zeugt in allen wesentlichen Punkten von den Fähigkeiten der Verfasserin. Die Arbeit kann nicht zuletzt durch einen hohen Durcharbeitungsgrad überzeugen.
Kategorie 2: Messedesign
Nora Haase-Aschoff, Mathias Hackmann, Philip Hinrichsmeyer, Sebastian Kron, Philipp Kuner, Julian Lutz, Fabian Pfeifer
(Projektarbeit, Uni Stuttgart, Studiengang: Architektur)
„PLUSMINUS“
Die konsequente Umsetzung eines innovativen Konstruktionsprinzips zu einer Gesamtstruktur, die durch Einfachheit glänzt und einen Raum mit großer sinnlich-emotionaler Qualität schafft. Unter Überdruck stehende Folienschläuche werden durch eine darüber evakuierte, transparente Hülle verbunden und stabilisiert. Tragwerk und Raumabschluss bilden eine funktionale Einheit, die durch die Art des Faltenwurfs und Überlagerungen eine besondere ästhetische Qualität aufweist.
Kategorie 3: Produktdesign
Konrad Lohöfener
(Entwurf, Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle, Studiengang: Industriedesign)
„9 LEICHT“(Regal)
Mit wenigen, sorgfältig gewählten, konstruktiven Elementen wird ein leichtes Regalmöbel mit verblüffender Wirkung entwickelt und als Prototyp gebaut. Die Regalböden scheinen zu schweben und werden dem Anschein nach nur durch (grafisch betonte) Zugbänder am „Davonfliegen“ gehindert. Möglich wird dieser Effekt durch das gekonnt inszenierte Zusammenwirken dünner gebogener Aluminiumstäbe mit einer textilen Membrane, die eine konstruktive Aussteifungsfunktion übernimmt.
Die zahlreichen Einsendungen zum Stuttgarter Leichtbaupreis 2007 aus dem In- und Ausland wurden in einer Jurysitzung intensiv begutachtet.
Die Arbeiten wurden nach einem umfangreichen Kriterienkatalog beurteilt. Grundlage der Bewertung waren die Funktionalität der entworfenen Struktur, die Logik des Kraftflusses, materialgerechtes Konstruieren, eine ansprechende Gestaltung sowie der Innovationsgrad der Arbeit.
Aus allen Arbeiten haben die Juroren drei Arbeiten ausgewählt, die sich auf Grund ihres Ausarbeitungsgrads und ihres Innovationsgrads deutlich abgehoben haben. Den Bearbeitern wurde eine Anerkennung von je 250 Euro ausgesprochen. Die Arbeit von Herrn Masaaki Iwamoto- ein mobiles Tanztheater- beeindruckte durch die innovative Verwendung eines traditionellen Werkstoffs: die Membran. Durch die von ihm verwendete Falttechnik entsteht nicht nur eine hohe ästhetische Qualität, sondern sie ermöglicht zugleich, Membrankonstruktionen eine besondere Form der Maßstäblichkeit zu verleihen. Die Arbeit von Frau Inga Sauermann und Herrn Erkan Gönc- eine Event-Plattform für Athleten bei Surfwettbewerben- überzeugt durch den hohen Innovationsgrad resultierend aus der Verwendung mehrerer verdrehter, pneumatischer Schläuche kombiniert mit einem Unterdrucksystem. Die Arbeit von Frau Magdalena Zbirska - ein wandelbares Dach für das Kloster Wiblingen - zeichnet sich durch den hohen Ausarbeitungsgrad, ein solides und klares Auseinandersetzen mit der Konstruktion und schließlich durch die besondere Sorgfalt bei der baukonstruktiven Übersetzung aus.
Der Stuttgarter Leichtbaupreis wird auch im Jahr 2008 ausgelobt werden.
Wir freuen uns auf zahlreiche Zusendungen.
Die Jury des Stuttgarter Leichtbaupreises 2007
• Prof. Dipl.-Ing. Benno Bauer
• Dr.-Ing. Walter Haase
• Dipl.-Ing. M.Sc. Kerstin Puller
• Prof. Dipl.-Ing. Stefan Schäfer
Beste Beiträge 2007
Mobiles Tanztheater (Masaaki Iwamoto)
Event-Plattform für Athleten bei Surfwettbewerben
(Inga Sauermann und Erkan Gönc)
Wandelbares Dach für das Kloster Wiblingen
(Magdalena Zbirska)
Die zahlreichen Einsendungen zum Stuttgarter Leichtbaupreis 2006 aus dem In- und Ausland wurden in einer Jurysitzungen intensiv begutachtet.
Die Arbeiten wurden nach einem umfangreichen Kriterienkatalog beurteilt. Der Schwerpunkt wurde hierbei auf Funktionalität der entworfenen Struktur, die Logik des Kraftflusses, diszipliniertes und materialgerechtes Bauen und den Innovationsgehalt gelegt.
Aus allen Arbeiten haben die Juroren eine Arbeit ausgewählt, die sich besonders auszeichnete. Den Bearbeitern, Frau Agnes Müller und Herrn Yo Wiebel, wurde für ihren Beitrag „Falter - eine mobile Fußgängerbrücke" der Stuttgarter Leichtbaupreis 2006, dotiert mit 500 Euro, verliehen.
Die Jury des Stuttgarter Leichtbaupreises 2006
• Dr.-Ing. Walter Haase
• Dr.-Ing. Mathias Kutterer
• Prof. Dipl.-Ing. Stefan Schäfer
• Dipl.-Ing. Agnes Weilandt
Falter - mobile Fußgängerbrücke
(Agnes Müller und Yo Wiebel)
Die zahlreichen Einsendungen zum Stuttgarter Leichtbaupreis 2005 aus dem In- und Ausland wurden in zwei Jurysitzungen intensiv begutachtet.
Als maßgebende Kriterien für die Preisvergabe wurde der Zusammenhang zwischen der Aufgabenstellung und dem gewählten Lösungsansatz unter Berücksichtung der Leichtbauprinzipien angesetzt. Des Weiteren wurde ein sehr hoher Innovationsgehalt gefordert.
Aus allen Arbeiten haben die Juroren zwei Arbeiten ausgewählt, die sich auf Grund ihres hohen Ausarbeitungsgrades und der weitestgehend sensiblen Auseinandersetzung mit ihren individuellen Themen deutlich abgehoben haben.
Die dem Leichtbaupreis zugrunde gelegten, qualitativen Kriterien wurden auch bei diesen Arbeiten leider nicht vollständig erfüllt. Den beiden Beiträgen „HMS-Unicorn“ und „Morph[ix]“ wurde unter Würdigung der oben genannten Gründe eine Anerkennung ausgesprochen.
Die Jury des Stuttgarter Leichtbaupreises 2005
• Prof. Dipl.-Ing. Benno Bauer
• Dipl.-Ing. Christine Lemaitre
• Prof. Dipl.-Ing. Stefan Schäfer
• MArch. Dipl.-Ing. (FH) Timo Schmidt
Beste Beiträge 2005
Marius Braun, Jakob Lax | Yann Friedel, Daniel Gärtner |
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